Gesunde Ernährung des Hundes Hundefutter-Arten

Nassfutter vs. Trockenfutter für Hunde – die Vor- und Nachteile

Trockenfutter ist für den Organisums des Hundes auf Dauer belastender als Nassfutter.
Trockenfutter ist für den Organisums des Hundes auf Dauer belastender als Nassfutter.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Nass- und Trockenfutter

Gemeinsamkeiten

Manche Hundebesitzer schwören auf Nassfutter (Dosenfutter), andere auf Trockenfutter. Beide Fertigfutterarten sind meist lange haltbar und machen bei der Fütterung wenig Arbeit, weshalb sie viele Besitzer dem Frischfutter vorziehen. Oft werden auch ähnliche Nahrungsmittel als Ausgangsstoffe verwendet. Doch damit hören die Gemeinsamkeiten auch auf.

Unterschiede

Der wesentliche Unterschied zwischen Trockenfutter und Nassfutter ist die enthaltene Feuchtigkeit. Dosenfutter enthält bis zu 85 % Wasser, wobei die Feuchtigkeitsmenge der einzelnen Sorten stark variiert. Trockenfutter hat einen Feuchtigkeitsgehalt von lediglich 10 %. Das fehlende Wasser ist für die Organe des Tieres eine immense Belastung. Sie dehydrieren dauerhaft. Die Feuchtigkeit wird vom Trockenfutter schon im Magen wie durch einen Schwamm aufgesogen. Das führt zu einer stärkeren Säurekonzentration im Magen mit vielen Nachteilen im gesamten Stoffwechsel und für die Zähne.

Das vom Trockenfutter absorbierte Wasser fehlt in anderen Körperregionen und Organen. Dadurch werden zum Beispiel die Verdauungsorgane, insbesondere die Nieren, über Gebühr belastet. Harnsteine sind die mögliche Folge, aber auch irreversible Nierenschäden. Selbst wenn man das Trockenfutter in Wasser auflöst, reicht der Wassergehalt meist nicht aus, um ein Dehydrieren des Hundes gänzlich zu vermeiden. Um es so gesund wie Nassfutter oder gar Frischfutter zu gestalten, müssten Hunde große Mengen von Wasser zusätzlich aufnehmen, was sie meist nicht tun. Einige Ernährungsexperten sprechen bereits von einem Zusammenhang zwischen zunehmenden Nierenerkrankungen und der regelmäßigen Gabe von Trockenfutter.

Doch auch die Zusammensetzung der Futterarten kann sehr unterschiedlich sein. Bei etlichen Trockenfuttern werden übermäßig viele Getreideprodukte und Füllstoffe verwendet, die es letztlich billiger, aber weniger gut verdaulich und wertvoll machen. Es gibt natürlich auch Ausnahmen, bei denen der Gehalt an Fleisch sehr hoch ist.

Objektiver Nährstoffvergleich durch Bezug auf die Trockensubstanz

Um den Nährstoffgehalt von Nassfutter und Trockenfutter objektiv vergleichen zu können, helfen die Deklarationen auf den Verpackungen kaum weiter. Der Nährstoffgehalt der Futtermitteln wird nämlich so angegeben, wie das Futter vorliegt, also in trockener oder feuchter Form. Da Feuchtfutter die Nährstoffe in stark “verdünnter” Form enthält, lässt sich ein unmittelbarer Vergleich zu Trockenfutter überhaupt nicht durchführen. Mit anderen Worten: 20 % Protein in einem Feuchtfutter entsprechen keineswegs 20 % Protein in einem Trockenfutter. Die Vergleichsbasis stimmt nicht. Um dennoch brauchbare Werte zu bekommen, muss zunächst ausgerechnet werden, wieviel Prozent der einzelnen Nährstoffe in der reinen Trockensubstanz (Futter ohne Wasser) enthalten sind.

Umrechnung der Nährstoffe von ursprünglicher Substanz (uS= wie gefüttert) in Trockensubstanz (TS):

Dazu kann man sich folgender Formel bedienen (nach Case, Carey, Hirakawa: “Ernährung von Hund und Katze”):

Formel: Prozentsatz des Nähstoffes auf uS- Basis / Anteil der Trockensubstanz im Futter

Beispiel:

  • Feuchtfutter mit 20 % Protein und 30 % TS
  • Trockenfutter mit 20 % Protein und 90 % TS
  • Rechnung Feuchtfutter: (20/30) x 100= 66 % Protein
  • Rechnung Trockenfutter: (20/90) x 100= 22 % Protein

Auf den ersten Blick geht man bei beiden Futtersorten von einem Eiweißgehalt von 20% aus. Die Berechnung hingegen zeigt uns, dass die beiden Futtersorten einen sehr unterschiedlichen Eiweißgehalt bezogen auf die Trockensubstanz haben.

Berücksichtigung der Verdaulichkeit zur Qualitätsbestimmung >>

Vorteile Trockenfutter

  • Preis
  • wenig Verpackungsmüll (bei größeren Verpackungseinheiten)
  • sauber und einfach aufzubewahren
  • praktisch für unterwegs, zum Beispiel im Urlaub mit Hund

Nachteile Trockenfutter

  • Es belastet die Organe und den Stoffwechsel bei dauerhafter Verfütterung stark.
  • In den Futtersäcken siedeln sich oft Milben an, die zu hartnäckigen Allergien führen können.
  • Trockenfutter wird von Hunden weniger gut akzeptiert.
  • Der Proteingehalt von Trockenfutter ist meist niedriger als beim Nassfutter.
  • Die Verdaulichkeit ist bei Trockenfutter nicht so gut wie beim Dosenfutter oder Frischfutter.

Vorteile Nassfutter

  • Dosenfutter ist durch die natürliche Feuchtigkeit gesünder für die Tiere.
  • Nassfutter ist besser verdaulich als Trockenfutter.
  • Nassfutter kann keine Futtermittelmilben enthalten.
  • Die Akzeptanz ist in der Regel höher als beim Trockenfutter.

Nachteile Nassfutter

  • Nassfutter ist durch die enthaltene Feuchtigkeit schwerer als Trockenfutter, was sich beim Transport bemerkbar macht.
  • Nassfutter ist voluminöser. Man benötigt daher mehr Platz bei der Lagerung.
  • Die täglich anfallenden Dosen verursachen mehr Verpackungsmüll. Der lässt sich reduzieren, indem man auf Nassfutter-Würste im Darm zurückgreift.

Fazit des Vergleichs zwischen Nassfutter und Trockenfutter

Unser Vergleichssieger ist klar das Dosen- bzw. Nassfutter für Hunde, da die Vorteile für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere deutlich überwiegen. Die Nachteile bezüglich Transport und Lagerung fallen nicht ins Gewicht. Viele Dosenfutter kann man sich schicken lassen, sodass die Schlepperei entfällt. Und wer sein Tier wirklich liebt, der findet auch noch ein Plätzchen zur Aufbewahrung der Dosen-Mahlzeiten und entscheidet sich für die gesündeste Ernährungsform, die Frischfleischfütterung.

 

Fotos auf der Seite Nassfutter vs. Trockenfutter:

Hundefutter-Set © Macrovector | Dreamstime.com